Aufschluss zum Soja-Anteil in der Schweizer Landwirtschaft gibt die Studie der ZHAW vom Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen Wädenswil.
Das Kampagnenplakat für die diesjährige Ökumenische Kampagne von HEKS und Fastenaktion polarisiert. Im Vordergrund stehen zwei Menschen beim Grillspass. Auf den ersten Blick wirkt alles normal. Doch der Schattenwurf zeigt abgebrannte Baumstümpfe. Der Text «Weniger Fleisch – mehr Regenwald» akzentuiert die Aussage. Damit zeigt das Plakat die Schattenseite unseres Konsums. Weshalb diese Aussage? Mischa von Arb ist Koordinator der Ökumenischen Kampagne und gibt Aufschluss.
Das Thema Fleischkonsum eignet sich gut dafür. Das Plakat macht eine Verbindung von industrieller Fleischproduktion zum Regenwald. Partnerorganisationen von HEKS und Fastenaktion aus Afrika, Lateinamerika und Asien berichten über die gravierenden Auswirkungen des Landbedarfs für die weltweite Futtermittel- oder Fleischproduktion: Regenwälder werden abgebrannt, und der Zugang zu Land für lokale Gemeinschaften – also auch für Bäuerinnen und Bauern – wird bedroht.
In den letzten Jahren hat sich der Konsum hierzulande zu den «edlen Stücken» hin entwickelt. Wollen wir Foodwaste vermeiden und einen ethischen Konsum befördern, geht es nicht zuletzt auch darum, das ganze Tier zu nutzen. Fakt ist aber auch: Die Produktion von nicht-tierischen Kalorien braucht bedeutend weniger Energie, Input und Land. Deshalb leisten wir mit «weniger Fleisch» einen konkreten Beitrag für mehr Ernährungs- und Klimagerechtigkeit in der Welt.
Bewusst konsumieren
In der Kampagne ging es deshalb nie um die Forderung «kein Fleisch», sondern um weniger und bewussten Konsum. Damit sollen die Konsumierenden über die «Fleischfrage» hinaus dazu angeregt werden, vermehrt lokalen und saisonalen Produkten den Vorrang zu geben. HEKS und Fastenaktion setzen sich seit Jahren für lokalen, saisonalen und umweltschonenden Konsum ein. Denn bewusster Konsum dient auch unserer Landwirtschaft.
Was sagt uns das Plakat in Bezug auf die Klimagerechtigkeit? Der Schlüssel ist auch hier wieder der Schattenwurf des Bildes. Würden alle Menschen auf der Erde in der gleichen Weise wie Frau und Herr Schweizer konsumieren, würden wir weit mehr als drei Planeten Erde benötigen. Nehmen wir den Anteil an CO2 dazu, den wir für unseren Konsum importieren, wird der Abdruck noch grösser. Wir haben die Möglichkeiten, unseren Fussabdruck zu verringern und damit einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreicht werden. Der Gerechtigkeitsaspekt liegt darin, dass die industrialisierten Länder seit Jahren weit mehr zur Klimaerwärmung beigetragen haben als Menschen im Kongo, Guatemala oder Indonesien.
Ja, das Kampagnenplakat für die diesjährige Fastenkampagne polarisiert und spitzt zu. Es zeigt die Schattenseite unseres Konsums – und es weckt Emotionen. Wenn das Plakat dazu anregt, darüber zu diskutieren, oder kleine Verhaltensänderungen zu erreichen, dann hat es bereits einen Teil der gewünschten Wirkung erreicht.»
Das Kampagnenplakat der Ökumenischen Kampagne 2021: