«Sie drohten mir mit dem Tod.»

25.09.2017

Benedict Manewa aus Liberia wehrt sich seit Jahren gegen die «Palmölriesen», die ihm das Land wegnehmen wollen. Er erzählt, wie er darum ringt, auf seinem Land bleiben zu dürfen – und dafür alles in Kauf nimmt.

«In meinem Leben wurde ich schon mehrere Male verhaftet, misshandelt und gefoltert. Der Grund: Mein Volk der Butaw Kru im Südosten von Liberia wehrt sich dagegen, dass Golden Veroleum Liberia (GVL) eine Konzession für unser Land erhalten hat, ohne dass wir befragt und in die Entscheide einbezogen wurden. Ich erinnere mich noch genau, wie am 3. Dezember 2010 zwei Dutzend Männer von GVL auf dem Land meiner Familie auftauchten. Ohne uns zu fragen oder mit uns zu sprechen, inspizierten sie Boden und Wald, füllten Tabellen aus und machten Skizzen. 

Andere Dorfbewohner sagten uns, dass offenbar ein Säuglingsheim geplant sei. Kurze Zeit später fuhren Bagger auf und begannen, unser Land zu planieren und den Wald zu roden. Wir versuchten, die Zerstörungen zu stoppen. Doch die Männer sagten, dass sie eine Konzession der Regierung hätten und eine Ölpalmplantage anlegen würden. Zugleich wollten sie eine Urkunde über unseren Landbesitz sehen. Doch bei uns wird Land von Generation zu Generation weitergegeben, ohne Dokument. Mein Beispiel brachte weitere Einwohner dazu, sich gegen den Landraub zu wehren. Trotzdem zerstörten die Bulldozer auch heilige Stätten und Grabfelder und verschmutzten Wasserläufe, aus denen wir Trinkwasser holten. Ganze Dörfer wurden zerstört.

Als unser Dorf verschwinden und ich mit meiner neunköpfigen Familie umsiedeln sollte, reiste ich im Juli 2011 in die Hauptstadt Monrovia und erhoffte mir Hilfe. Umweltjuristen von Green Advocates International (GAI) halfen uns, beim Roundtable on Sustainable Palmoil (RSPO) gegen die Verletzung unserer Rechte zu klagen. Ein Stopp der Arbeiten wurde dank GAI vereinbart – doch zugleich wurde ich von der Polizei verhaftet. Sie wollten mich einschüchtern, denn Anklage wurde nie erhoben. Freigelassen wurde ich erst, als die Juristen von GAI sich für mich einsetzten.

Im Gefängnis drohten sie mir mit dem Tod und folterten mich psychisch. Auch meine Familie wurde unter Druck gesetzt. Aber da ich für eine bedeutsame Sache litt, fürchtete ich mich nicht. Ich spürte auch die Unterstützung meiner Ahnen, weil ich um das Land kämpfte, das sie uns hinterlassen haben.»

Unterschreibe die Petition gegen weniger Palmöl Produkte in unseren Supermärkten!

Palmölplantagen verletzen Menschenrechte und zerstören die Umwelt!

Die heutigen, zaghaften Bestrebungen zur Verbesserung der Situation sind geprägt von wirtschaftlichen Interessen. Sie vermögen weder den Landraub zu verhindern, noch den stark steigenden Konsum an Palmöl zu bremsen. Sag Migros, Coop und co. dass du weniger Produkte mit Palmöl in den Läden möchtest. Unterschreibe jetzt den Aufruf!

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